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Erstinkarnation 5
Einzelberichte
Erstes Leben Viola
Meine Seele kreist über Europa und ich weiß, es ist Südengland, wo ich ankomme. Alles ist grün und hohe Wogen des Meeres schlagen an weiße, steile Klippen. Ich weiß, dass dieses Bild später wichtig wird!
Ich sehe einen Wohnraum halb Höhle, halb mit Steinen angebaut. Ein Ledervorhang geht auf und zwei Männer in Lederkleidung treten ein. Ihre Augen leuchten vor Freude und diese gilt einer nicht mehr jungen Frau, die auf einem Strohlager vor einem Feuer liegt. Sie hat mich eben geboren, einen kleinen Jungen, der in weiches Leder gewickelt an ihrer Brust liegt. Ihr letztes Kind, ein unerwarteter Nachzügler zur Freude aller. Besonders des Mannes, der mein Vater ist, der andere ist mein Bruder. Wärme, Freude und Dankbarkeit umhüllt mich. Ganz viele stehen im Kreis, der ganze Stamm.
Es erscheint die Stammesschamanin, sehr alt in kunstvoll geschmückter Lederkleidung, um mir meinen Namen zu geben. Sie berührt meine Stirn und Brust, was sich kalt und unangenehm anfühlt. Sie gibt mir den Namen Crow - also Krähe - was ein Todesvogel ist und Angst und Bestürzung bei allen auslöst.
Bin lange bei meiner Mutter, meist auf ihren Rücken gebunden. Ihre Bewegungen und der Körperkontakt lösen große Glücksgefühle bei mir aus. Der Vater überträgt die Verantwortung für mich dem ältesten Bruder. Er fürchtet, ich könnte zu verweichlicht werden.
Der Rest des Stammes und Familie spielen keine Rolle. Sie bleiben fremd und fern. Nur die Mutter ist für mich wichtig. Ich liebe ihren Gesang. Sie singt viel und durch ihren Gesang sehe ich die Welt, die vorher nur Farben und Gerüche hatten. So lerne ich Wolken, Bäume, Blätter zu sehen und zu unterscheiden. Sie zeigt mir singend die Welt.
Dieses erste Leben endet sehr jäh, da wir bei einem Ausflug überfallen werden. Die Mutter flieht und stürzt von den Klippen ins Meer und die Wassermassen schlagen über uns zusammen. Dann wird es dunkel, ist aber nicht schlimm, weil ich bei ihr bin. Ich fühle ihre Angst, aber auch ihre Liebe zu mir. Ich wurde nur 3 Jahre alt. Das wichtigste Gefühl war die Liebe und Nähe zu meiner Mutter und dass sie mir singend die Welt zeigte.
Eigentlich eine sehr schöne erste Inkarnation! Trifft ja alles zu, was wir dazu besprochen haben: Empfindungswelt, Ankommen, kaum Bezüge haben und leichtes Sterben.
Erstes Leben Ursula
Ich kann mich gut an die Rückführung durch Varda in die erste Inkarnation erinnern. Irgendwie ist dieses Ereignis sowas wie eine grundlegende Basis geblieben: Nachdem ich als Seele über den Planeten kreiste und mich immer weiter der Erdoberfläche näherte, hatte ich dann intensive Sinneswahrnehmungen.
Es roch nach Rauch und Fisch, es war feucht, schwülwarm und dämmerig. Irgendwie realisierte ich, dass ich mich in einem Iglu befand.
Da waren Menschen ganz nah, gaben mir Wärme und ein Feuer.
Ich sah Felle, Lederriemen, die ich gerne anfasste und mein Verstand gab mir das Wort Inuits. Dann kamen Erinnerungen an eine weiße Welt, viel Schnee, Licht und sowas wie ein Schlitten. Ich war auf der Jagd mit anderen Menschen. . .
Und dann kam das Wissen, dass ich gehen musste, alleine in den Schnee, um zu sterben.
Ich weiß noch, dass ich verwundert war, dass ich keinerlei Angst hatte und insgesamt wenig Gefühle, außer dass es wohltuend war, dass andere Menschen da waren.
Erinnerung an Erstes Leben
Frank
Schon als Jugendlicher las ich mit Begeisterung, Ceram, Götter, Gräber und Gelehrte, 1949. Das Buch war ein Weltbestseller. Der Autor Marek hatte eine erfolgreiche Methode gefunden, wissenschaftliche Ergebnisse der Archäologie faktisch genau aber in Romanform vorzulegen. Er hat viele Nachahmer gefunden. Dabei war mir Mesopotamien am Wichtigsten. Als ich später reisen konnte, war der Irak wegen Unruhen kein mögliches Ziel. Aber im Frühjahr 1996 bin ich allein nach Israel, mietete ein Auto und fuhr im Land herum. Dabei kam ich nach Arad, östlich von Beersheba am Rande der Negev Wüste.
Auf einem Hügel liegen die Reste einer kleinen uralten, vor-israelitischen, kanaanäischen befestigten Siedlung. Die Mauern sind bis über einen Meter hoch noch erhalten. Ich konnte tatsächlich durch die kleinen Straßen gehen, in die Häuser hinein, sogar einen kleinen Tempel gibt es noch. Ich war ganz allein dort. Ich ging langsam und ganz verzaubert durch die Straßen und war – ohne es bewusst wahrzunehmen – langsam nicht mehr in der Gegenwart, sondern in einer Erinnerung. Als ich dann in das Tal hinabsah, wo sich das junge Grün – der Wüste mühsam abgerungen – ausbreitete wie vor Jahrtausenden explodierte etwas in meinem Kopf. Ich erlebte eine nie gekannte Ekstase des Glücks.
Zurück zuhause fragte ich die Quelle:
Habe ich an diesem Ort Tel Arad bereits einmal gelebt?
Du hast dort nicht gelebt. Dieser Ort hat dich an einen anderen Ort erinnert, der ganz am Anfang deiner Inkarnationsreise für dich eine große Rolle gespielt hat.
Bitte sprecht noch zu diesem anderen Ort.
Wir haben einmal davon gesprochen, dass du deine erste Inkarnation im Zweistromland gestaltet hast und als deine Seele zum ersten Mal auf der Erde weilte, ist sie auf eine ganz andere Art als dir jetzt möglich wäre, also auf ihre eigene Art und Weise über das Auf-der-Erde-Sein entzückt gewesen. Sie kannte ja im wahrsten Sinne nichts anderes als die oft unwirtliche Landschaft der Halbwüste und diese Landschaft bedeutete ihr alles. Dieses erste Leben war keineswegs ein Leben, das als unangenehm oder schwierig betrachtet werden müsste. Deine Seele bewahrt eine angenehme Erinnerung an diese erste Existenz und das Wiedererkennen ähnlicher Landschaften, wie du sie damals mit deinen ersten körperlichen Augen betrachtet und mit deinem ersten körperlichen Leib betreten hast, ist in ihr noch lebendig.
Es war nicht deutlich, worin das Beglückende besteht. Die Halbwüste war das Einzige was ich kannte und deswegen ist es beglückend?
Nicht weil es das Einzige war, was du kanntest, sondern weil es etwas war, das du kanntest. Du bist seither nie wieder in solche Landschaften zurückgegangen. Du hast dir ganz andere Lebensräume gesucht. Wenn du nun eine ähnliche Landschaft betrittst oder erblickst, kommen dir die Erinnerungen an deine erste Existenz hoch und diese allein sind für dich schon beglückend.
Ich fing an zu begreifen, was für ein Geschenk die Körperlichkeit und ihre Sinneswahrnehmungen für eine Seele sind, die solches noch nie erlebt hat.
Jetzige Inkarnation Frank
In einer Vision sah ich die Oberfläche der Erde in riesiger Ausdehnung unter mir liegen. Das Land war dunkel und düster, es wirkte unglücklich und leidvoll. Über diesem Teil der Erde lag eine ungeheure Kuppel, die oben eine große runde Öffnung hatte etwa wie im Pantheon in Rom. Durch diese Öffnung drang eine beglückende Fülle von Licht. Ich sah mich selber durch diese Kuppel hereinschweben und ich steuerte zielsicher auf einen bestimmten Punkt auf der Erdoberfläche zu. Ich wusste, dort würde ich eine Aufgabe haben, Frauen, die unglücklich waren, zu helfen.
Zuerst war ich diesen Bildern gegenüber ablehnend. Ich sah mich nicht als eine Art Erlöser für irgendjemanden. Aber das Bild hatte nichts Überhebliches, eher war es eine Art Auftrag, der mir viel zu anspruchsvoll vorkam. Als ich aber Berichte wie die von Viola kennenlernte, wurde mir klar, dass ich meine jetzige Inkarnation gesehen haben musste. Der Auftrag aber bleibt.
Weiter mit Erstinkarnation 6...