Murmeltier und Wüstenplanet
Künstlerische Visionen
Ich möchte gerne, wie bisher schon, auch solche Beispiele in meinen Vorträgen berücksichtigen, die in ähnlicher Weise wie die Quelle auf eine mögliche Zukunft hinweisen also Teil einer großen gemeinsamen Entwicklung sind. Wie ich darauf gekommen bin? Ich habe mal die Quelle gefragt: Ihr seid ja wirklich die Avantgarde der geistigen Entwicklung. Und sie haben gesagt: Wir sind nur ein infinitesimal kleiner Teil dieser neuen Entwicklung, also ein extrem geringer Teil. Und das hat mich nachdenklich gemacht. Wenn das so ist, und davon gehe ich aus, muss es sozusagen viele andere kleine oder größere geistige Bewegungen geben, die sich auf eine Zukunft geistiger Vorstellungen zubewegen, die auch von der Quelle vorgegeben wird. Und deswegen halte ich es für interessant, auf solche Dinge, die zumindest der allgemeinen Öffentlichkeit bekannt und daher nachvollziehbar sind, einmal hinzuweisen.
Ein bekannter Film ist zum Beispiel: Und täglich grüßt das Murmeltier, Groundhog Day auf englisch. Das ist eine Geschichte eines Journalisten (Bill Murray) der Wetterberichte in einem Sender spricht und dann mit einer Aufnahmeleiterin und einem Kameramann an diesen Ort Punxsutawney fährt - ein offensichtlich indianischer Name – der dadurch berühmt wurde, dass man ein Murmeltier während des Winterschlafes in einer Holzkiste aufbewahrt und am 2. Januar diese Kiste aufmacht und schaut, wie sich dieses Tier verhält, um vorhersagen zu können, wann der Frühling kommt. Übrigens eine alte Bauernsitte, die offensichtlich von Deutschen Einwanderern in die Neue Welt mitgebracht wurde.
Also dieser Mann fährt da hin und ist absolut schlechter Stimmung. Es ärgert ihn, dass er das schon zum soundsovielten Male machen muss. Und überhaupt hat er seine Arbeit satt, hat sein Leben satt. Und seine Begleiterin, die Aufnahmeleiterin (Andie MacDowell), versucht ihn aufzuheitern und es geht überhaupt nicht. Er macht miserable Ansagen vor der Kamera. Und jetzt wird sein Tagesablauf geschildert, wie er durch diese Stadt geht und alle möglichen Leute ausgesprochen unfreundlich behandelt. Und da ein Schneesturm kommt, muss er eine weitere Übernachtung buchen. Und als er am nächsten Morgen aufwacht, stellt er zu seinem Entsetzen fest, dass er den gleichen Tag noch einmal erlebt. Also alles das, was er so hasst, passiert noch mal und dann noch mal und noch mal usw. Und er probiert auf die verschiedensten Arten davon loszukommen. Er bringt sich um und vieles Unterhaltsames mehr. Und letzten Endes begreift er, dass er mit dieser Tagessituation, mit den Menschen, die er trifft, auch liebevoller umgehen könnte. Und da er genau weiß, was passiert - er kennt diesen Tag ja nun in- und auswendig - fängt er an, die schon ihm bekannten Situationen liebevoller zu gestalten. Und als seine Kollegin das an ihm bemerkt, verliebt sie sich in ihn und sie verbringen eine liebevolle gemeinsame Nacht in seinem Bett. Und als er am nächsten Morgen aufwacht, bricht tatsächlich der nächste Tag an.
Jetzt kann man das einen witzigen Unterhaltungsfilm nennen. Es ist aber auf einer tieferen Schicht offensichtlich sehr viel mehr. Denn es wird ein seelischer Lernprozess abgebildet, der beschreibt, dass es innerhalb einer Entwicklungsstufe nötig ist, sage ich jetzt mit der Quelle, sozusagen die Herausforderungen, die anstehen, liebevoll zu bewältigen und nach einem Kulminationspunkt (Liebesnacht) ist diese Entwicklungsstufe dann abgeschlossen.
Diese Wahrheit des Seelischen wird hier auf eine spielerische Art recht präzise abgebildet. Es ist natürlich nicht davon auszugehen, dass jeder, der das sieht, die Maßstäbe der Quelle anwendet. Das ist aber auch gar nicht nötig. Sondern ich gehe davon aus, dass ein solcher Film auf subtile Art und Weise das Bewusstsein ändert. Und ich meine, dass es viele solche Dinge gibt. Zum Beispiel die Schlafwandler, die ich schon angesprochen habe. Und das ist ja dieser Text über die Entstehung des ersten Weltkriegs, wo die beteiligten Nationen und Personen wie Schlafwandler in diesem Krieg hineinlaufen. Und ich fand es interessant, dass ich neulich im Fernsehen, jetzt, also im Januar 2024, wo sehr viel Aggressivität auf dem Planeten herrscht, tatsächlich ein Wissenschaftler davon gesprochen hat, dass wir jetzt wieder vor einer Schlafwandler-Situation stehen. Das bedeutet, dass die uns allen inzwischen ja deutliche Steigerung der Aggressivität auf dem Planeten seelisch gewollt ist, um einen großen Lern- und Veränderungsprozess einzuleiten. Also hat sich dieses weitverbreitete Buch und seine Denkform zumindest in Teilen der Bevölkerung im Bewusstsein festgesetzt und dient als neues Instrument des Verstehens. So etwas ist nützlich, weil es hilft, die seelische Dimension als eine Basis unserer Existenz anzuschauen und nicht nur das durch die Psyche wahrgenommene Elend, Trauer und Verzweiflung.
Einen weiteren Text möchte ich gerne auch noch anschneiden, so als Anregung. Und zwar gibt es da im Moment einen Film: Der Wüstenplanet, auf englisch Dune. Der Film baut auf einem Roman von Frank Herbert von 1965 auf und der gilt als bedeutendste science fiction novel der Gegenwart. 20 Millionen Exemplare wurden international verkauft. Der anspruchsvolle Hintergrund und die vielen geistigen Quellen Frank Herberts werden im Englischen Wikipedia Beitrag umfangreich dargestellt. Es ist eine Geschichte, in der eine Welt dargestellt wird, in der Menschen oder Menschenartige auf verschiedenen bewohnbaren Planeten existieren. Das ist also etwas sehr Zukunftsträchtiges und gleichzeitig ist etwas sehr Rückwärtsgewandtes dabei, eine Verschränkung sozusagen. Denn jeder Planet wird von einer adligen Familie kontrolliert. Und es gibt einen Imperator (Kaiser), der das Ganze beherrscht. Nun ist es so, dass dieser Kaiser der Fürstenfamilie eines Planeten, der ähnlich ist wie unsere Erde, den Befehl gibt, ihren geliebten Heimatplaneten zu verlassen und einen anderen Planeten als Lehen zu übernehmen. Und da der Kaiser eine sehr kraftvolle Armee hat, ist dieser Adlige gezwungen, sich mit seinem Gefolge auf diesen neuen Planeten zu begeben und es ist ein Wüstenplanet. Also es ist ein Planet, der sehr, sehr anders ist als der Ausgangsplanet, auf dem sie sich eigentlich wohlgefühlt haben. Und jetzt passieren alle möglichen Kämpfe und die jetzt für mein Thema hier nicht so entscheidend sind. Aber diese Neuankömmlinge müssen lernen, auf diesem Wüstenplaneten zu überleben. Das ist das Entscheidende. Und sie müssen die Hilfe der dortigen Wüstenbewohner in Anspruch nehmen, um das zu erreichen. Das scheint mir eine visionäre Vorausschau zu sein auf das, was möglicherweise auch uns bevorsteht. Denn wir wissen, dass die klimatischen Veränderungen unseres Planeten dramatisch sein werden. Wir können bisher auch davon ausgehen, dass es heißer wird, dass die Wüstenteile auf dem Planeten sich wahrscheinlich vergrößern. Und deswegen betrachte ich dieses Buch als einen visionären Text von Frank Herbert, den ich mal kennengelernt habe auf einer Lesung, eine hochintelligente, feine, inspirierte, alte Seele. Er beschäftigt sich also mit einer Thematik, die die klimatische Veränderung mit sich bringen wird, was damals in den 60er-Jahren noch gar kein allgemeines Thema war.
Ich möchte dazu auch einen Satz der Quelle bringen, als ich sie mal gefragt habe: Was meint ihr dazu, dass man die Erbsubstanz, die DNA, manipulieren kann? Und sie sagten sinngemäß, dass in etwa 500 Jahren die Oberfläche des Planeten sich so verändert haben wird, dass ihr gezwungen sein werdet, euer genetisches Material selber zu verändern, um euch ein Überleben zu sichern. Diese Aussage hat mich sehr bewegt und wird vielleicht auch manchen Zuhörer von mir bewegen. Es hat mir aber auch Mut gemacht. Denn einmal sind 500 Jahre noch lange hin, aber zweitens entstand in mir auch eine Art Zuversicht: Wir werden das schaffen. Wir werden Lösungswege finden, weiter zu überleben. Insofern hat die Mitteilung für mich auch einen positiven Effekt gehabt.
Hier möchte ich zum Abschluß einen Vorschlag machen. Von C.G. Jung stammt das Konzept des Kollektiven Unbewussten. Die Quelle hat einmal diesen bedeutenden Schweizer Psychologen als unseren unmittelbaren geistigen Vorläufer bezeichnet und eine Teilnehmerin in einer unserer Veranstaltungen in Basel war eine Enkelin dieses Mannes und erinnerte sich noch daran, wie Opa in seiner schwierigen Zeit der „Abkoppelung“ von seinem Lehrer Freud, der ihn ursprünglich einmal als seinen „Kronprinzen“ bezeichnet hatte, am Zürisee saß und kleine Steinhaufen aufstapelte. Die Spannungen zwischen diesen beiden bedeutenden Psychologen werden für mich verständlicher, wenn man einmal versteht, dass Freud Reif 7 und Jung Alt 3 war und sich die Unterschiede der Sehweisen vor allem auch auf das sogenannte „Übernatürliche“ bezogen. Jungs Konzept bezieht sich vor allem auf die gemeinsame Vergangenheit der Menschheit z.B. Märchen und Mythenmotive. Es spricht aber doch nichts dagegen, dieses Konzept auch unter evolutiven Aspekten zu betrachten und eine kollektive geistige Entwicklung die Zukunft betreffend anzunehmen, von der die genannten künstlerischen Produkte gerade in ihrer Verschränkung von Alt und Neu ein Teil sein könnten.