Psyche - 5 grundsätzliche Durchsagen
Im Folgenden stelle ich fünf allgemeine Durchsagen zur Psyche vor, die im Abstand von mehreren Jahren empfangen wurden und sich gegenseitig ergänzen.
Erste Durchsage (1989)
Als Psyche bezeichnen wir einen Erfahrungsbereich, der nur der menschlichen Inkarnation in ihren vielerlei Gestaltungen seinen Sinn gibt.
Die Seele bleibt stets unantastbar und unverändert, während die Psyche mit jeder Inkarnation eine neue Gestalt annimmt. Die seelischen Erfahrungen werden zum Teil über die jeweilige Psyche gesammelt.
Die Psyche kann niemals gesund sein in dem Sinne wie die Seele stets gesund ist.
Geist ist ein Begriff, der verschiedene Bereiche der mentalen Fähigkeiten umgreift, die sich sowohl der körperlichen Funktionen des Gehirns bedient als auch der psychischen Realität des jeweiligen Individuums.
Der Geist wirkt integrierend zwischen Körper und Psyche und ist in der Lage zu ordnen, zu verstehen und das Gelernte in Impulse zu übersetzen, die das, was als das Seelische bezeichnet werden kann, an die Seele weitergibt.
Wir sagten, dass die Seele unveränderbar und unantastbar ihren Weg geht und doch geht sie ihren Weg als ein Ding, das das Unveränderliche mit dem Sich-Entfaltenden vereint. Indem die Rose ihre Blütenblätter entfaltet und von der geschlossenen Knospe sich zu einer offenen Blüte entwickelt, die ihren Duft verströmen kann, verändert sie doch ihre Existenz als Rose nicht.
Geist und Psyche stehen in ständigem Austausch miteinander. Geist ist bereits vorgereinigte Energie, die wie ein Filter zwischen Psyche und Seele wirken kann. Wenn wir die drei Bereiche als Schwingungsfelder betrachten, so hat das psychische Feld die niedrigste Schwingung, was sich als Konflikt, Unklarheit und Qual manifestiert. Das Seelische hat die höchste Schwingung und Geist wechselt seine Schwingung in dem Maße, wie er sich den Feldern des Psychischen oder des Seelischen nähert. Geist wandert zwischen beiden Bereichen und überträgt Erkenntnisse, indem er sie von niederen Schwingungen reinigt und in höhere Frequenzen verwandelt.
Psyche kann sich selbst nicht entwirren. Geist entwirrt Psyche. Geist kann sich auf breiten Flügeln emporschwingen, während Psyche keine Flügel besitzt. Darum ist Psyche nicht schlechter als Geist und Geist nicht weniger wertvoll als Seele. Alle drei arbeiten aufs Engste zusammen und sind notwendig, um dem Körper aufbauende Erfahrungen zu ermöglichen.
Als Psyche bezeichnet ihr einen Erfahrungsbereich, der nur in einer menschlichen Inkarnation und ihren vielerlei Gestaltungen einen Sinn ergibt. Was meint ihr mit Erfahrungsbereich?
Damit meinen wir die Summe von Erfahrungen, die sich in einem nicht-physischen Organ speichern. Wir nennen dieses Organ "nicht-physisch", weil es eine Kontinuität besitzt, die über den auswechselbaren physischen Körper hinausreicht.
Im Umkreis einer einzelnen Inkarnation, wo die in der Psyche hinterlassen Erfahrungseindrücke präziser und schmerzhafter empfunden werden, kann man sich die Psyche als einen Magnetspeicher vorstellen, der seine Programme über das physische Gehirn empfängt. Dieser Magnetspeicher zeichnet sich wiederum paradoxerweise dadurch aus, dass er vorzugsweise geeignet ist, verdrehte, entstellte und verzerrte Abbilder von Wirklichkeit festzuhalten.
Wiederum hat er jedoch auch die Möglichkeit, solche verzerrten Informationen zu berichtigen, sie mit anderen Daten zu kombinieren, Schaltungen zu korrigieren und Gespeichertes, wenn nicht zu eliminieren, so doch die ihnen innewohnenden schädlichen Elemente zu neutralisieren.
Dieser Magnetspeicher ist keine Fehlkonstruktion, obwohl es manchmal so scheinen mag, weil er vielen Individuen mit seinen automatisierten Programmen große Pein bereitet. Der Sinn dieses Apparates wird erst verständlich, wenn die Funktion von Bewusstsein im Passiven und Bewusstheit im Aktiven zum Verständnis hinzugenommen wird.
Wachsende Bewusstheit vermag die erwähnten Korrekturen auszuführen. Und damit Bewusstheit sich entwickeln kann, liefert die Psyche verzerrte Abbilder.
Psyche ist in diesem Sinne eine höchst bedeutende Wachstumshilfe für die Entwicklung der Seele. Als nicht-physisches, jedoch von den Zulieferungen der Physis abhängiges Speicherorgan erfüllt es die Aufgaben einer Brücke zwischen den getrennten physischen Körpern sowohl auf der horizontalen als auch auf der vertikalen Ebene.
Zweite Durchsage (1991)
Ihr benutzt den Begriff Psyche in einer ganz bestimmten Bedeutung und ihr benutzt ihn häufig. Ich habe deswegen das Bedürfnis einmal zu hören, was Psyche in dieser Bedeutung alles meint.
Wir sprechen zu euch von einer Ebene geklärten Bewusstseins und aus der Vision übergeordneter Zusammenhänge. Deshalb ist es uns ein Bedürfnis, euch auf die Verwirrung hinzuweisen, die eine Vermengung von Begriffen stiftet, die zwar miteinander verwandt sind, aber keineswegs identisch miteinander oder auswechselbar.
Das gilt besonders für die Begriffe „Seele“ und „Psyche“. Die Griechen, von denen ihr den Ausdruck „Psyche“ entlehnt habt, meinten damit eine Dimension, von der sie erahnten, dass sie unkörperlich ist und dennoch für den Menschen in seinem Körper eine entscheidende Rolle spielt.
Dennoch ist es von Bedeutung, dass ihr euch an folgende Tatsache erinnert: Mit dem Wort "Psyche“ war ursprünglich nicht nur das beschrieben, was ihr heute als Psyche bezeichnet, sondern auch eine Möglichkeit, Zugang zu Dimensionen der Spiritualität, Religion und des Göttlichen zu finden.
Mit der fortschreitenden Differenzierung eurer Kultur und eures Geistes wurde es sinnvoll und notwendig, die zwei Begriffe voneinander zu scheiden, und wir unterstützen diese Bemühungen, da sie dem, was Wahrheit jenseits von erlebbarer Wirklichkeit entspricht, wesentlich näherkommt. Deshalb machen wir in unseren Botschaften an euch einen so grundsätzlichen und nachdrücklichen Unterschied zwischen den Bereichen der Psyche und denen der Seele.
Psyche gibt es nur im Körper. Seele ist immer da. Psyche ist von Angst bestimmt auch in dem Maße, wie sie Angst auflöst. Angst also ist das Zentrum und der Angelpunkt des Begriffs Psyche.
Auch die Seele kennt Angst, doch ist diese Angst eine andere, wesentlich mehr gereinigte und geläuterte Form der Befürchtung das, was notwendig ist, nicht unmittelbar erreichen zu können oder auch als Angst, eine Verantwortung, ein karmisches Band nicht in dem Maße und zu dem Zeitpunkt auflösen zu können, wie die Seele es sich wünscht.
Aber von dieser Angst wollen wir jetzt nicht sprechen. Vielmehr soll es uns darum gehen, die Psyche zu beschreiben als ein nicht-materielles Organ, das Angst verarbeitet und dies in der Regel so tut, wie es dem Stand der seelischen Entwicklung eines inkarnierten Körpers entspricht.
Psyche ist ein nicht-materielles Organ. Dennoch hat sie ihren Sitz im Körper und nicht außerhalb von ihm und steht mit ihm in engster Verbindung, da Psyche sich - ebenso wie Geist - der körperlichen Funktionen bedient, z.B. der Funktionen des Gehirns, aber auch der Stoffwechselfunktionen, des Grundtonus eines Körpers und der Energiezentren, die ein jeder Mensch besitzt.
Psyche in diesem Sinne eignet nur den Menschen. Dennoch hat die menschliche Psyche im evolutiven Zusammenhang gewisse Strukturähnlichkeiten mit der sich entwicklungsgeschichtlich herausbildenden Psyche der Tiere insbesondere der Säugetiere und der höheren Arten und Gattungen.
Aber die Psyche von Tieren arbeitet zusammen mit einem Tierkörper und der besonderen Struktur der Tierseele, und deshalb folgt sie anderen Gesetzmäßigkeiten und unterliegt anderen Bedingungen als die Psyche des Menschen.
So wie alles, was einen Körper ausmacht, miteinander kooperiert und Körperfunktionen mehr oder minder nachhaltig gestört sind, wenn ein Teil dieses Körpers schlecht arbeitet oder ganz ausfällt, wie z.B. infolge einer Operation oder einer schweren Krankheit, so arbeitet auch Psyche mit Körper, Seele und Geist unmittelbar zusammen und lässt sich in ihren Funktionen nicht trennen von den Funktionen der anderen Existenzbereiche.
Psyche also ist ein Organ, das auf zwei Ebenen arbeitet, zum einen auf der physisch-materiellen, zum anderen auf der nicht-physischen, nicht-materiellen. Und Psyche ist ein Verdauungsorgan, ein Verarbeitungsorgan ebenso wie die Leber oder die Nieren, ebenso wie der Darm oder die Drüsen, die der Verdauung zuarbeiten.
Denn ein Mensch, der in einem sozialen Kontext steht und sich entwickelt, hat nicht nur die Nahrung zu verdauen, die er sich durch den Mund zuführt, sondern in gleichem Maße all die Eindrücke, die Herausforderungen, die Situationen, die seine Existenz und sein Leben in einem Körper ihm darbieten. Er ist ihnen ausgesetzt und er nimmt sie an von der Stunde seiner Zeugung bis zu dem Augenblick, in dem sein letzter Lebenshauch die materielle Hülle seines Körpers verlässt.
Um alles, was auf eine eingekörperte Seele zukommt und einströmt, aufnehmen und verarbeiten zu können bedarf es des Verdauungsorgans, das mit dem Namen “Psyche“ bezeichnet wird.
Andere Kulturen als die eure verwenden andere Namen und einige stehen nicht unter der zwingenden Notwendigkeit, zwei Wörter zu finden für ein Phänomen, das sie noch als einheitlich und ungetrennt betrachten. Ihr aber und die vielen von euch, die sich jetzt im Stadium der seelischen Reife und des seelischen Alters befinden, spüren die Notwendigkeit, zwei verschiedene Begriffe zu verwenden, um zu unterscheiden zwischen dem, was immer währt, und dem, was vergänglich ist. Und sie spüren auch mit immer größerer Klarheit, dass ihre Psyche noch so verängstigt sein und ihre Seele dennoch Momente überwältigender Klarheit empfinden kann.
Psyche nun verarbeitet und verdaut alles, was Angst macht. Und das, was Angst macht, ist von Individuum zu Individuum höchst verschieden. Dennoch gibt es Basisängste, mit denen sich jeder Mensch in jeder einzelnen Inkarnation auseinandersetzen muss, wenn auch in unterschiedlichem Maße; und die Identifikation mit den eigenen Ängsten ist je nach Seelenalter verschieden stark.
Von Anbeginn fühlt sich die neu inkarnierte Seele in ihrem Körper hilflos und angreifbar, verletzlich und bedroht. Die Bedrohungen, die auf sie einstürzen können, sind nicht in jedem Falle dieselben. Wenn ein Fötus spürt, dass seine Existenz nicht erwünscht ist oder den spanungsvollen Auseinandersetzungen zwischen seinen Eltern ausgesetzt ist, weil seine Psyche sie erfährt mit ihren Fähigkeiten der Wahrnehmung, dann wird sich ein anderes Bild von Angst ergeben als wenn ein noch nicht geborenes Kind freudig erwartet wird und in einem Körper heranwächst, der glücklich, gesund und entspannt ist.
Über die Verantwortlichkeiten und Entscheidungen, die diesen Ängsten und den individuellen Reaktionen auch stets vorangehen, wollen wir jetzt nicht sprechen. So viel sei gesagt, dass mit der Wahl der Eltern und der Rahmenbedingungen auch bestimmte Ängste mit in Kauf genommen werden und, wie wir an anderer Stelle ausführen, hat die Angst starke und notwendige Funktionen.
Wie die individuelle Psyche Angst verarbeitet ist ihr zu einem gewissen Teil freigestellt, zu einem anderen ist sie besonders in frühem Lebensalter den Zwängen ihrer eigenen Struktur unterworfen und kann nicht mehr ohne weiteres unterscheiden, ob sie eine Angst gewinnbringend oder belastend verarbeiten will, denn jede Angst, die neu hinzukommt, muss in Beziehung zu schon vorhandenen Ängsten treten, sie mildernd oder verstärkend sich einordnen, und das bereits vorliegende Muster prägt die Verarbeitung jedes neu hinzukommenden Traumas.
Wir möchten euch einen Vergleich anbieten zu den physischen Verdauungsprozessen. Wenn ein Mensch ein Stück Vollkornbrot isst, das an und für sich gut gebacken und aus wertvollem Material hergestellt wurde, wird doch sein Organismus dieses Stück Brot verdauen können je nachdem wie sein Magen, sein Darm, seine Leber gesund oder bereits geschädigt sind. Ein sehr empfindlicher Darm, der von vielen vorausgegangenen Nahrungsmittelen und anderen Bedingungen entzündet und geschädigt ist, wird selbst das gesündeste Stück Brot nicht auswerten können und vielleicht sogar als quälende Belastung empfinden, und andere Säfte, andere Enzyme zur Verfügung stellen müssen, um dieses Nahrungsmittel zu bewältigen und ausscheiden zu können.
Und so kann der eine Mensch aus dem Stück Brot alles, was ihm guttut, herausfiltern; der andere muss viele Stoffe, die ihm unverdaulich sind, abwehren und sie ungenutzt ausscheiden. Möglicherweise wird er sogar Gifte produzieren als Gegenmittel zu dem, was sein Organismus nicht verarbeiten kann. Und was für ein gesundes Stück Brot gilt, gilt in verstärktem Maße für Speisen, die dem Körper nicht zuträglich sind oder ihm schaden.
In gleicher Weise arbeitet auch das Vermittlungsorgan, das wir als Psyche bezeichnen. Wir nennen es ein Vermittlungsorgan, da es zwischen der Angst und der Verarbeitungsfähigkeit eine Brücke bildet und auch Brücken zu Geist und Seele schlägt.
Wenn also ein Mensch einer für ihn besonders angsterregenden Situation ausgesetzt ist, verdaut seine Psyche diese Angst auf eine ihm eigene und von ihm entwickelte Weise. Von tausend Menschen, die in einem Kriegsgefangenenlager unter denselben Bedingungen leben, die für alle bedrohlich, die für alle peinigend und demütigend sind, wird jeder Einzelne die durch diese Umstände ausgelösten Ängste anders verdauen.
Bei dem einen werden frühkindliche Reaktion auf erste Ängste verstärkt und führen zu einem unerträglichen Zustand, der in den Wahnsinn führen kann. Bei einem anderen werden die stärksten Gegenkräfte aktiviert. Er bewältigt seine Angst durch die Mobilisierung aller Abwehr, er macht sich immun oder sublimiert die Ängste in dem Bedürfnis, seinen Mitgefangenen beizustehen und ihnen Trost zuzusprechen. Ein Dritter wird vor allem von der Befürchtung gequält sein, verhungern zu müssen. Ein Vierter wird besonders unter der Trennung von seinen Angehörigen leiden und unter der Unmöglichkeit, ihnen eine Nachricht zukommen zu lassen.
Und so wie jeder von diesen Menschen seine ureigene Art hat, mit der schwierigen Situation zurechtzukommen, werden auch alle anderen Anwesenden individuell darauf reagieren.
Psyche ist äußerst selten kerngesund. Eine gesunde Psyche kennt die Angst, lässt sich aber von ihr nicht beherrschen und deshalb ist sie nur in jenen zu finden, die sich in einem Zustand der Erleuchtung befinden.
So wie es in eurer Welt kaum einen menschlichen Körper gibt, dessen Verdauungsorgane wirklich gesund sind und ihre Aufgaben in der ursprünglich geplanten Weise verrichten, so gibt es auch auf eurem Planeten nur sehr wenige, die über eine ursprünglich gesunde Psyche verfügen können.
Aber - um in dem Bild zu bleiben - ebenso wie ein überaus kranker Darm behandelt und weitgehend geheilt werden kann, so kann auch eine Psyche behandelt und geheilt werden. Heilung bedeutet nicht Rückführung zu einer vollständigen und ursprünglich-urtümlichen Funktionsfähigkeit, sondern sie führt zu einer Bereitschaft, Realität wieder so wahrnehmen zu können, dass sie nicht von Angst vollständig verzerrt erscheint und zum Aufbau weiterer Ängste beiträgt.
Entzerrungsvorgänge können durch vielerlei Maßnahmen eingeleitet werden. Welche Form der Klärung zum gewünschten Ergebnis führt, ist abhängig von vielerlei kulturellen Bedingungen, abhängig von der Gesellschaft, in der ein Mensch lebt, abhängig von seiner persönlichen Struktur und abhängig von dem, was er in einem bestimmten Leben erreichen möchte.
In allen Formen der heilenden Beeinflussung einer erkrankten oder gestörten psychischen Balance gilt, dass Liebe, Anteilnahme und Verständnis der auslösende Faktor sind und alle Technik - sei sie nun schamanistisch oder analytisch - nur den Rahmen bieten, der im Kontext eines Heilvorgangs angemessen ist.
Grundsätzlich gilt, dass Psyche und Geist zusammenarbeiten. Psyche ist über Geist zugänglich und kann die Verzerrungen von Realität sichtbar machen, denen Psyche sich angepasst hat. Geist wiederum ist zu einem erheblichen Teil Produkt von Kultur und Gesellschaft, denn er ist ebenso flexibel, beeindruckbar und anpassungsfähig wie Psyche. Doch neigt er weniger stark dazu, sich der Angst untertan zu machen, obgleich Angst auch ihn prägen kann.
Je differenzierter, offener und flexibler der Geist eines Menschen ist, umso differenzierter wird auch seine Psyche sein. Ein einfach strukturierter Mensch in einer einfach strukturierten Gesellschaft wird weniger psychische Facetten aufweisen als ein komplex strukturierter in einer Gesellschaft, die hunderttausend verschiedene Dinge von ihm verlangt, ohne ihm klare Richtlinien zu geben, wie es in eurer westlichen Gemeinschaft meistens der Fall ist.
Die Strukturierung der Psyche könnt ihr euch vorstellen wie eine Kugel, die mit kleinen Spiegeln verkleidet ist. Eine Kugel mit geringem Durchmesser wird nur einer begrenzten Anzahl von Spiegeln Raum gewähren können. Eine große Kugel von mehr als einem Meter Durchmesser hat Platz für eine Riesenanzahl von Spiegelteilen, die jede auf ihre Weise die umgebende Wirklichkeit reflektieren. Innerhalb der Kugel befinden sich die psychischen Verarbeitungsorgane und sie müssen anders arbeiten und komplizierter ausgestattet sein in einer großen Kugel, wenn sie all das aufnehmen, registrieren und verdauen wollen, was die vielen Spiegelfacetten zu ihr leiten. Dass es dabei leichter zu optischen Täuschungen und Illusionen führen kann als bei der kleinen Kugel, ist jedem verständlich.
In der Regel ist es so, dass sich ein Mensch wählt, entweder in einer einfachen Gemeinschaft mit festen Regeln und klaren Rahmenbedingungen zu inkarnieren oder in einer Zivilisation, die ihm große Wahlmöglichkeiten bereitstellt, aber entsprechend verunsichert. Und es wird für eine ältere Seele von größerem Interesse sein, sich dieser Wahlmöglichkeiten zu bedienen als für eine jüngere, die sich zunächst einmal auf dem Planeten zurechtfinden muss und eine Familie und Gemeinschaft benötigt, die ihr ein Empfinden von unbedingter Sicherheit und Geborgenheit vermittelt.
Je älter eine Seele ist und je mehr Inkarnationen sie schon bewältigt hat, umso mehr ist sie in der Lage, ihren Geist zu der Aufgabe einzusetzen, Angst wahrzunehmen und damit zu unterscheiden, was die Psyche mit ihren unterschiedlichen Aspekten ihr diktiert und was in ihr an Angstautomatismen vorherrscht. Sie hat dann neue Wahlmöglichkeiten. Es ist ihr dann mehr und mehr freigestellt zu entscheiden, ob sie der Stimme der Angst oder der Stimme der Liebe folgen will.
Und je länger eine Seele in verschiedenen Körpern auf dem Planeten geweilt hat, umso mehr wird sie sich auch erinnern können an Ängste, die in früheren Inkarnationen eine dominante Rolle gespielt haben. Sie wird sich dann nach und nach von diesen Traumata der Vergangenheit distanzieren können, und sie nicht mehr über die Kanäle des kollektiven oder historischen Unbewussten mit sich tragen müssen.
Psyche ist ein Organ der Physis. Wir sagten bereits, dass Seele auch Angst empfinden kann, doch handelt es sich um eine qualitativ andere Angst. Von einem Leben zum anderen werden nicht die Ängste des Alltags oder die Schwierigkeiten der individuellen Realitätsbewältigung weitergetragen und fortgeschrieben, sondern nur karmische oder elementare Verletzungen, die sich vorwiegend in bestimmten Arten manifestierten, das Leben zu verlieren, oder in schwerwiegenden Missverständnissen, die sich in der körperlichen Psyche zu nachhaltigen Schuldkomplexen entfächern können.
Zu unterscheiden ist also zwischen den Ängsten, denen eine Psyche innerhalb einer Inkarnation ausgesetzt ist und die sie auf die eine oder andere Weise bewältigt, die ihren Charakter und ihre Persönlichkeit prägen, und die zu wichtigen, unverzichtbaren Lernprozessen führen. Ein anders sind die elementaren Ängste, die die Seele belasten, wenn ihr zur Unzeit eine Gelegenheit zur Entfaltung genommen oder verwehrt wurde oder sie selbst eine Handlung begangen hat, die andere an der Durchführung ihrer seelischen Planung verhinderten.
Dritte Durchsage (1992)
Die Psyche ist an den Körper gebunden, und gerade deshalb vergeht sie nicht vollständig, solange eine Seele noch im Zyklus physischer Inkarnationen gebunden ist und ihre Vorhaben erfüllt. Solange eine Seele zwischen der Erde und dem zweiten Territorium der astralen Welt hin- und herwechselt, bewahrt sie Teilaspekte ihrer Psyche. Denn die Psyche ist, wie ihr wisst, ein Bindeglied zwischen Körper, Geist und Seele, und nur durch die Bewahrung psychischer Aspekte auch jenseits des fleischlichen Körpers kann diese Verbindung sinnvoll zum Tragen kommen, damit das Gelernte sich in der Seele verankert und neue Lehrpläne entworfen werden können. Ohne Psyche kann der Geist seine Aufgabe nicht erfüllen. Ohne Psyche kann die Seele nicht lernen, zwischen Angst und Liebe zu unterscheiden.
Vierte Durchsage (1992)
Ihr benutzt dann psychische Muster im Kontrast zu Seelenmuster. Was sind psychische Muster?
Die Matrix beschreibt euren Kern, das Wesentliche, das Eigentliche, das was ihr mitbringt, das was euch ausmacht. Sie ist das Ergebnis einer Entscheidung der Seele und deshalb birgt sie in sich eine Sinnhaftigkeit, die sich von der Bedeutung psychischer Muster grundlegend unterscheidet. Die Matrix enthält euer gesamtes, gereinigtes Potential und die Möglichkeiten eurer seelischen Entfaltung in einem einzelnen Leben, in einem bestimmten existentiellen Kontext.
Das psychische Muster hingegen ist bereits Resultat von Erlebtem und Gelebtem. Es setzt sich zusammen aus den Ereignissen und ihrer Verarbeitung, aus den Traumen und Prägungen. Es produziert Reaktionen und Verhaltensweisen. Es grenzt euch ein anstatt euch die Möglichkeiten eures weitesten Radius aufzuzeigen.
Obgleich das Seelenmuster sich solange eure Seele sich in einem Körper befindet auch psychisch manifestieren muss, so soll doch darauf hingewiesen werden, dass es nicht in gleicher Weise wie die beschreibbaren Reaktionen der Psyche eine Zwanghaftigkeit und Geschichte (oder umgekehrt) aufweisen, sondern einen Freiraum beschreiben, innerhalb dessen ihr euch entfalten könnt und der euch eine Dimension zur Verfügung stellt, in der ihr wirklich ihr selbst sein könnt, anstatt euch als Produkt der Verhältnisse zu empfinden.
Alle Konstanten und Variablen gestalten diesen Freiraum durch eine Polarisierung, die jedoch nicht linear sondern vieldimensional vorzustellen ist. Diese Pole mit + und - gekennzeichnet, beschreiben die fließenden Bereiche von Liebe und Angst, von mehr Liebe und weniger Angst, von mehr Angst oder weniger Liebe. Und eure Freiheit besteht darin, euch zwischen diesen Polen zu bewegen, eure Bewusstheit und Erkenntnisfähigkeit einzusetzen, um eine Position in diesem Raum jeweils zu lokalisieren, zu werten und zu verstehen.
Die Gewissheit, dass euch unbedingt und unablässig der gesamte riesenhafte und hochdifferenzierte vieldimensionale Raum zwischen den Polen von Liebe und Angst zur Verfügung steht, sei euch Trost und Richtlinie zugleich.
Ihr selbst, euer Wunsch zu wachsen, euer Wille euch zu entwickeln, eure Sehnsucht auf dem Pfad voranzuschreiten, enthält die Steuerungsmöglichkeit und bietet euch eine Karte, mit Hilfe derer ihr euch in diesem Raum zurechtfinden könnt.
Matrix ist ein Modell eurer inneren Welt. Diese Welt ist eine andere als die psychische und doch ist sie keine Gegenwelt. Beide Dimensionen stehen miteinander in Verbindung, beide Dimensionen arbeiten zusammen und können in Einklang gebracht werden. Der Unterschied besteht darin, dass die seelische Dimension gestaltet wurde als ihr körperlos wart in den Zeiten und Räumen zwischen den Leben und die psychische Dimension sich auf das Werden eurer Persönlichkeit innerhalb der eingekörperten Existenz bezieht. Deshalb ist das Seelenmuster von mehr Liebe und tieferer Sinnhaftigkeit geprägt als das psychische.
Fünfte Durchsage (2005)
Die Psyche eines jeden Menschen ist ein nicht-materielles Organ und deshalb ist es nicht sichtbar. Wenn wir von einem "Organ" sprechen, so benutzen wir diesen Ausdruck, um etwas zu bezeichnen, das zur Körperlichkeit des Menschen gehört, aber die nicht-materielle Qualität relativiert die Vorstellung von einem Organ insofern, als es sich nicht in einem Körper befindet, wohl aber in seinen Auswirkungen die Körperlichkeit sehr nachhaltig mit einbezieht.
Wir sprechen also weiterhin von einem nicht-materiellen Organ, nun wohl wissend, dass ihr versteht, dass es sich nicht um ein Gebilde handelt, das man beobachten oder sezieren kann wie eine Leber oder eine Lunge. Dieses nicht-materielle aber sehr wohl deutlich funktionale Organ eines jeden Menschen hat seinen Sitz in einer nicht-materiellen Energieschicht, die um den Körper eines jeden Menschen herum gebildet wird. Ihr habt gehört von Astralkörpern, ihr habt gehört von Emotionalkörpern und anderen Schichten der Energie oder der Aura und wir möchten behaupten, dass die psychische Identität eines Menschen sich im sogenannten Emotionalkörper befindet. Dies ist nur ein anderer Name für das, was wir euch nahebringen wollen.
Dieser Emotionalkörper hat nun verschiedene Dimensionen und kann folgendermaßen beschrieben werden: Es handelt sich um eine Energiehülle, die bei einem entspannten, psychisch und körperlich weitestgehend gesunden Menschen etwa 10 Zentimeter über der Haut zu identifizieren ist. Handelt es sich jedoch um einen körperlich kranken, einen psychisch labilen oder einen von Außen schwer bedrohten Menschen, kann dieser Emotionalkörper auch eine Ausdehnung von mehreren Metern erreichen. Somit handelt es sich um eine sehr flexible und in ihrer Funktion den Notwendigkeiten unterworfene Energiehülle, die mit einer Vielzahl von emotionalen Rezeptoren oder Antennen ausgestattet ist, und aktiviert wird, sowie eine irgendwie geartete Bedrohung einen Menschen trifft. Dieses nicht-materielle Organ ist nicht das einzige, das einen Menschen umhüllt. Wir wollen euch an dieser Stelle nur andeuten, dass z.B. die Erinnerungsfähigkeit an vergangene Existenzen und weit zurückliegende Begegnungen mit anderen Seelen in einem weiteren unsichtbaren, nicht-materiellen Hüllkörper gespeichert ist, der jedoch mit der Psyche, wie wir sie euch beschreiben wollen, nicht identisch ist, wohl aber gibt es Berührungspunkte.
Stellt euch nun vor, die Psyche sei mit einer Weiche ausgestattet, die es ihr ermöglicht, sowohl das Kopfgehirn zu bespielen als auch die übrigen Anteile des menschlichen Körpers, besonders aber jene Nervenzellen, die im Bauch einem zweiten, weniger kognitiven Gehirn ähneln. Die Psyche also leitet die Impulse, die sie empfängt, an zwei materielle Empfangsstationen weiter und diese wiederum verarbeiten sie auf bestimmte Weise. Wenn wir also ursprünglich von der Psyche als einem angstverarbeitenden Organ des Körpers gesprochen haben, so meinten wir jene Organe des Körpers, die von der nicht-materiellen Instanz Psyche die Impulse empfangen und sie in materielle Stoffwechselvorgänge, elektromagnetische Abläufe und weitere körpereigene Prozesse umwandeln.
Die Psyche empfängt sämtliche Formen der Bedrohung, die eine inkarnierte Seele, d.h. einen lebendigen Menschen, daran hindern könnten, seinen Möglichkeiten und Aufgaben gerecht zu werden und das zu erfüllen, was seine Seele sich für die entsprechende Inkarnation vorgenommen hat. Dabei ist der Psyche nicht wichtig, ob es sich um eingebildete Bedrohungen handelt, um geistige Konzepte, die das Gefüge eines Menschen erschüttern könnten, um Erinnerungen, die ihn gefährden, oder um massive direkte körperliche Bedrohungen. Je nach dem um welche Art der Angst es sich handelt, wird die Weiche in das Gehirn eines Menschen aktiviert oder in die weniger kognitiven Bereiche des übrigen Körpers.
Handelt es sich um Illusionen, um eingebildete Ängste, um Erinnerungsängste oder auch um die Bedrohung durch geistige Konzepte, die diesem Menschen fremd sind, wird das Gehirn mit seinen unterschiedlichen Reaktionsmöglichkeiten eingeschaltet, um das Empfangene in irgendeiner Weise zu verarbeiten, zu verstoffwechseln, zu begreifen, einzuordnen und zu archivieren. Handelt es sich hingegen um unmittelbare körperliche Bedrohungen, sei es durch einen anderen Menschen, sei es durch Hunger, sei es durch eine Naturkatastrophe oder ein kollektives Ereignis wie einen Krieg, wird die angstverarbeitende Kapazität der übrigen Körperorgane und der weiteren nicht-kognitiven Möglichkeiten eines Menschen mit Angst umzugehen aktiviert.
So kann z.B. der Impuls der Psyche an die Beine gehen, um einen Menschen dazu aufzurufen, sich zu entfernen. Die Angstimpulse können auch an die Eingeweide, den Magen, die Drüsen oder andere Organe wie die Nieren, die Blase weitergeleitet werden und sich dort auswirken. Wenn sich jemand also angesichts einer Bedrohung mit Magenschmerzen konfrontiert sieht, ist dies eine sinnvolle Reaktion des Körpers, um dem Betreffenden klarzumachen, du wirst bedroht, du musst reagieren. Macht sich jemand vor Angst in die Hosen, so ist dies ein vergleichbares Signal an ihn, dass er sich um etwas bemühen muss, was Angst reduziert, eine Maßnahme ergreifen sollte, die ihm ermöglicht, einen Ausweg zu finden.
Die Weichenstellung von der nicht-materiellen psychischen Hülle zum Körper ist außerordentlich wirksam und kann auch eine weitere Verbindung schalten zwischen den etwas undifferenzierten Bereichen des Organkörpers. Dazu gehört auch die Haut, die z.B. eine sog. "Gänsehaut" entwickelt bei Furcht und dem Gehirn, das nun in hochdifferenzierter Weise auf kognitiven Erfahrungen aufbauen kann, um die mehr unbewussten Reaktionen des übrigen Körpers zu analysieren, zu beobachten, zu begreifen, sie in verbale Äußerungen umzusetzen und damit zu kanalisieren.
Wir haben bislang so gesprochen, als sei die Psyche von den übrigen Aspekten eines Ich wie Geist oder Seele zu trennen. Aber ihr werdet schnell und leicht nachvollziehen können, dass diese Trennung nur eine Hilfsmaßnahme zur Erläuterung unseres Themas ist, keineswegs jedoch eine menschliche Wirklichkeit. Die Seele eines Menschen kennt keine Angst, aber sobald sie sich im Körper eines Menschen inkarniert, ihn bewohnt und sich damit den irdischen Bedrohungen aussetzt, braucht sie die Psyche, um sich in deutlicher Form artikulieren zu können. Und damit kommen wir zu einem weiteren Aspekt von Psyche, der zwar unter die Rubrik "nicht-materielles menschliches Organ" fällt, nicht aber unter die Rubrik "angstverarbeitendes Organ". Wir möchten euch deshalb nahelegen zu begreifen, dass Psyche nicht nur Angst verarbeitet, sondern auch alle möglichen Impulse, die mit Freude in Verbindung stehen. Damit schafft Seele über die Psyche einen Ausgleich zu den unablässigen Bedrohungen, denen der von ihr bewohnte Mensch mit seinem Körper im inkarnierten Zustand ausgesetzt ist. Dieser Bereich der Psyche, der über die Rückmeldung an das Gehirn und an den Körper, der sich entspannen kann, stellt eine Aspektierung dar, die dem Menschen erst den Mut verleiht und die Bereitschaft, sich dem Menschsein auszuliefern und hinzugeben. Die Seele leitet also über die Psyche im Zustand des Eingekörpertseins die notwendigen Energien von Freude, Zuversicht, Mut und Hoffnung auf ein gutes Gelingen der Inkarnation ein oder weiter. Insofern kommen dem Menschen beide Einflussmöglichkeiten zu gute. Er setzt sich mit dem Irdischen und all seinen Gefahren auseinander, schöpft aber die Energie dafür aus einem anderen Bereich der Psyche, die ihm Kraft spendet. Dieser Bereich hält auch stets und ständig einen mehr oder weniger unbewussten Dialog mit der Seelenfamilie und ihrer Sinnstiftung aufrecht. Hier ist auch der Bereich der Intuition und der medialen Empfänglichkeit angesiedelt. Denn worüber sonst als über die Psyche, die die Impulse an das Gehirn weiterleitet und dort in geistige Strukturen umwandelt, sollte dieser Prozess denn stattfinden?
Emotionalkörper wurde gesagt. Bitte noch genauer klären: Ist dies Teil der Aura? Etwas was Menschen sehen, nämlich dass den physischen Körper mehrere Schichten umgeben? Wenn das so ist, welche der Schichten ist der Emotionalkörper?
Die Hüllen von denen wir sprechen, sind nicht identisch mit der Aura. Wir verstehen unter der Aura eine Serie von Licht- und Leuchtkörpern, die einen Menschen in verschiedener Dichte und Helligkeit umgeben. Sie sind aber nicht in derselben Weise geladen wie die Psyche. Die Aura eines Menschen pulsiert auf andere Weise als der sogenannte Emotionalkörper oder die Psyche wie wir es beschrieben haben. Der Emotionalkörper ist eine Energieschicht, die nicht zu sehen ist, auch nicht von Auralesern. Sie ist aber zu spüren, und nicht nur von speziell geschulten, sondern von jedem Mitmenschen, der sich fokussiert oder auf die Wahrnehmung dieser Schicht einlässt.
Stellt euch nun vor in einen Raum zu treten, in dem sich ein Mensch befindet, der nur von hinten zu sehen ist, die Augen geschlossen hält und sich nicht bewegt. Ihr werdet dennoch recht schnell spüren können, ob dieser Mensch Angst hat. Es wird euch schon an der Tür ein Gefühl empfangen oder geradezu überfallen, was euch selbst "mulmig" werden lässt, das euch berührt, ja nahezu ansteckt und eure eigene Psyche, das bedeutet euren eigenen Emotionalkörper tangiert. So reagiert ihr auf die Angst des Menschen in diesem Raum mit eurer eigenen Angst: Zwei Emotionalkörper verschmelzen.
Wenn ihr nun diese kurzzeitige Bedrohung an euren kognitiven Apparat weiterleitet, werdet ihr die Angst des Mitmenschen in diesem Raum von eurer eigenen Angst, die ihr kurzfristig identifiziert habt, durch ein mulmiges Gefühl vielleicht in der Magengegend, vielleicht im Herzen, abtrennen können und ihr werdet ihm behilflich sein können, seine eigene Angst zu spüren, zu kanalisieren und auch zu reduzieren. Diese Schicht - wir sagten es - kann sich pulsierend ausbreiten und sogar große Felder oder Cluster bilden. Angst ist in dieser Hinsicht ansteckend über die Verbindung oder Verschmelzung von mehreren oder vielen Emotionalkörpern zu einem großen vibrierenden Gebilde.
Was ist denn nun eine kranke Psyche, die Angst nicht verarbeiten kann?
Eine kranke Psyche leidet an einer Übergewichtung der mentalen Rezeptoren und kann oft die Angstimpulse nicht mehr über den Körper ableiten. Hier findet man vor allem Erinnerungsbedrohung, z.B. in der Folge längst vergangener Traumatisierung, oder wahnhaft eingebildete Ängste, deren Ursprung ebenfalls nicht unmittelbar in der aktuellen Wirklichkeit zu suchen ist. Der betreffende Mensch kann sich dann nicht mehr aus eigener Kraft aus dem Gespinst seiner Angstfantasien befreien und darauf reagiert wiederum der Körper mit einer Reihe von deutlich sichtbaren Phänomenen wie Ausschlägen und Ekzemen oder chronischen Erkrankungen, Krämpfen, Erstarrungen und vielem anderen. Es gibt vom Körper her eine große Bandbreite von Reaktionsmöglichkeiten, die in vielerlei Weise dem Betreffenden, dem Arzt und der Umgebung signalisieren: Hier ist nichts Vorübergehendes am Werk, sondern eine behandlungs- und trostbedürftige psychische Lage, die den betreffenden Menschen so sehr quält, dass er ihrer selbst nicht mehr Herr werden kann. Bei einem weitgehend psychisch gesunden Menschen hingegen, trägt das Verstreichen der Zeit dazu bei, dass er sich aus eigener Kraft wieder in ein erträgliches Gleichgewicht bringen kann.