Seelenlehre und Astrologie
Zu diesem Thema gibt es auch eine Durchsage von Varda Hasselmann.
Seelenlehre und Astrologie – Seelenmatrix und Horoskop
Vorneweg: Wenn ich im Folgenden über Astrologie spreche, meine ich eine seriöse Praxis abendländischer Tradition in der Ausdeutung von Geburtshoroskopen, die einerseits ihre Aussagen und Deutungen aus anerkannten, bewährten, gründlich erlernten Methoden und Techniken transparent herleitet und andererseits in Deutungen und Beratungen einem ethischen Standard folgt (wie z.B. dem Berufsgelöbnis des dav) und auf Prognosen konkreter Ereignisse verzichtet.
Wenn von der Seelenlehre und der Seelenmatrix die Rede ist, geht es ausschließlich um die von Varda Hasselmann und Frank Schmolke verbreiteten und unter Markenschutz gestellten Begriffe und Inhalte der Archetypen der Seele©.
Astrologie und Seelenlehre sind groß und vielschichtig angelegte Systeme zum Verständnis menschlicher Wirklichkeit, innerhalb derer in Geburtshoroskop und Seelenmatrix Merkmale einer Persönlichkeit, eines Individuums abgebildet und beschrieben werden können.
Die Seelenmatrix und das Horoskop der Geburt haben vieles gemeinsam:
Sie beschreiben die Persönlichkeit eines menschlichen Individuums in Potenzialen und Problemen mithilfe verschiedener strukturierender Elemente. An beide wendet man sich mit Fragen wie „Wer bin ich?“, „Was ist meine Aufgabe im Leben?“, „Was verleiht meinem Leben Sinn?“ oder auch „Was unterscheidet mich von anderen?“.
Beide loten das Spannungsfeld von schicksalhafter Bedingtheit und persönlicher Freiheit aus.
Beide Systeme bieten weder einfache Antworten im Sinne von Vorhersagen noch wird der fragende Mensch von seiner Eigenverantwortung entbunden, vielmehr muss beider Informationsgehalt mit eigener mentaler, oft auch emotionaler Arbeit (v.a. zu Anfang mithilfe einer/eines kundigen und verantwortungsbewussten AstrologIn bzw. Matrix-Coaches) dechiffriert, interpretiert, übersetzt, erarbeitet, integriert, angewendet sowie auch mithilfe der eigenen Urteilskräfte und -Instanzen überprüft werden. Insofern regen beide Modelle Prozesse von Bewusstwerdung und eine Erweiterung der eigenen Erkenntnisräume an. Beide fördern bei seriösem Umgang Eigenverantwortlichkeit und Mut, erleichtern Entscheidungen in konkreten Lebenssituationen, wirken klärend und häufig entlastend.
Dass beide Systeme „funktionieren“, also einen beachtlichen Wahrheitsgehalt transportieren, zeigt sich an den Reaktionen eines unmittelbaren und oft sehr kraftvollen Wiedererkennens bei fast allen Menschen sowohl bei der Erläuterung des Geburtshoroskops wie auch einer Seelenmatrix: Endlich fühle ich mich erkannt und gesehen, von innen heraus. Endlich verstehe ich, warum mein Leben so verläuft. Endlich macht etwas Sinn, das mir zuvor lange rätselhaft war.
In beiden Systemen geht es um bestimmte Archetypen als aussagekräftige und in allen menschlichen Kulturen vorhandene, aber auch außerhalb menschlicher Wirklichkeit gültige Qualitäten. Die Seelenlehre enthält 7 solcher Archetypen, die Astrologie ebenfalls 7 in Gestalt von Planeten bzw. 12 in Form der Tierkreiszeichen, jeweils gibt es unzählige Verbindungen und Bezüge untereinander.
Beiden Modellen gemeinsam ist eine große Spannweite an Ausdrucksformen, eine riesige Tiefe und Breite, die für alle Strukturelemente gilt – was aber niemals zu Beliebigkeit führt, denn die Archetypen und Strukturelemente selbst sind alles andere als verwechselbar und sehr klar zu unterscheiden. Dieses Spektrum an Erscheinungsformen wird in der Seelenlehre explizit als Pulsieren innerhalb der Polarität von Liebe und Angst aufgeschlüsselt, ist aber in der Astrologie ebenfalls in impliziterer Form enthalten. Insofern bieten beide Systeme auch Kartierungen für Entwicklungsrichtungen, -themen und -potentiale, für Wachstum, Möglichkeiten von Veränderungen und eigenmächtiger Gestaltung.
Hier beginnen die Unterschiede.
Das astrologische Horoskop macht einzig Aussagen über die aktuelle Inkarnation (auch wenn durchaus nicht wenige heutige Astrologen Anhänger der Vorstellung von Wiedergeburt sind).
Eine Seelenmatrix enthält neben Informationen über die laufende Inkarnation mehrere sehr bedeutsame Elemente, die über den gesamten Inkarnationszyklus hinweg gültig bleiben: Seelenrolle, Seelenweg sowie die Zusammensetzung und Aufgabe der Seelenfamilie.
Die Seelenlehre enthält das Konzept der Seelenalter, das ein wichtiges Element der Matrix darstellt.
Gerade dies fügte für mich als Astrologin einen Baustein von unschätzbarem Wert hinzu! Denn, bei allem mich selbst immer noch erstaunenden Wiedererkennungsfaktor in den meisten Beratungen, schien es manchmal nicht zu „funktionieren“. So war mir lange rätselhaft gewesen, warum manche KlientInnen einfach nur eine Voraussage (wann kommt der Traumpartner, wann der Lottogewinn?) wollten, ohne jedes Interesse an ihrem Innenleben. Inzwischen kann ich zumindest vermuten, dass es sich hier um jüngere Seelen handelte (die im Übrigen auf dem großen Marktplatz der Prognose-Astrologie wohl genau das Passende finden und sich eher selten zu uns, den auf Selbsterkenntnis ausgerichtete Astrologen verirren). Oder ich war irritiert von mars- und widderbetonten Persönlichkeiten, die nach den Regeln astrologischer Deutungskunst Merkmale von mindestens Kampfeslust oder gar Aggressivität zeigen müssten, sich aber ganz sanft und friedlich gebärden, sogar sehr durchlässig wirken und lediglich eine besonders klare Unterscheidungskraft besitzen. Ich verstand: Diese Menschen tragen wohl eine alte Seele in sich.
Die Astrologie ist uralt. Schon frühe Menschen haben den Himmel beobachtet und aus den Bewegungen der wandernden Himmelslichter vor dem Hintergrund der fixen Himmelslichter Rückschlüsse über irdisches Geschehen gezogen und angewendet. Ein Wissen über ihren eigenen Wohnort Erde als Planet, also als ebenfalls um die Sonne kreisender Bestandteil des Planetensystems war dabei nicht vonnöten und epochenweise vorhanden oder auch nicht. Nahezu alle menschlichen Kulturen entwickelten astrologische Techniken und tradierten sie.
Die Lehre von den Archetypen der Seele als ausdifferenziertes, in sich schlüssiges und einen vergleichbaren Grad an Komplexität enthaltendes System kam erst vor wenigen Jahrzehnten zu uns und ist derzeit zwar einem wachsenden, aber immer noch recht kleinen Personenkreis im westlichen Kulturraum zugänglich. Die darin enthaltende und beschriebene persönliche Seelenmatrix samt weiterer Aussagen über Seelenfamilie und -Aufgabe kann nicht berechnet werden, sondern all dies muss von einigen wenigen medial begabten und in der Nutzung dieser Begabung ausgebildeten und geübten Menschen ermittelt werden.
Astrologie stellt mit dem Horoskop nur eine Grafik zur Verfügung, aus einer Symbolsprache bestehend, die von kundigen Menschen übersetzt und interpretiert werden muss. Vieles hängt also von der Persönlichkeit, Reife, Ausbildung, Erfahrung und auch von einer Herzensbildung der/des AstrologIn ab. Die reine Seelenmatrix besteht entweder aus einer für Laien unverständlichen Ziffernfolge oder einer Aneinanderreihung von erläuterungsbedürftigen Begriffen. Jedoch liegen hier umfangreiche Textsammlungen vor, von Varda Hasselmann und Frank Schmolke in Jahrzehnten medial ermittelt, sowie die ebenfalls in Textform an KlientInnen übergebenen Seelenfamilienaufgaben. Aus ihnen allen spricht eine überwältigende Liebe und Güte, eine stetig präsente Freundlichkeit sowie ein Erkenntnis- und Weisheitsmodell, in dem nichts und niemand je be- oder gar abgewertet oder verurteilt wird, in dem alle auch noch so erschreckenden und verstörenden Phänomene des menschlichen Lebens (und darüber hinaus) Platz und Sinn erhalten und das enorm sinnstiftend und tröstlich ist.
Ein weiterer, gewichtiger Unterschied, nun „pro Astrologie“ ist: Die Astrologie bewegt sich ganz und gar in der Domäne von Raum und Zeit, wobei Zeit nicht nur quantitativ, sondern vor allem in einer (nirgendwo anders angewendeten) qualitativen Dimension gemeint ist. Sie kann Orientierung bieten bei Fragen wie: Ist eine bestimmte Zeit für ein bestimmtes Vorhaben geeignet oder nicht? Welche inneren und äußeren Themen des Lebens sind aktuell im Vordergrund? Welche Wesenszüge können momentan besonders hervortreten und in welchen Lebensbereichen können sie ausgedrückt werden? In welchen Lebensaltern ist mit Herausforderungen, Umbrüchen, Chancen für Veränderungen zu rechnen?
Auch der Aspekt des Raumes ist hochspannend und kommt in der Seelenmatrix so nicht vor: Neben Planeten (dem „was“ oder „wer“) und Tierkreiszeichen (dem „wie“) arbeitet die Astrologie ganz wesentlich mit den sogenannten Häusern, abgeleitet aus den Erd-Umraum-Feldern vom Aszendenten aus. Hier treffen wir auf das „wo“: In welchen Lebensbereichen drückt sich die Person aus? Agiert sie vorwiegend in eher privaten Räumen oder öffentlichen? Bezieht sich jemand auf das Ich oder eher das Du? Sind Interessensgebiete eher kleinteilig oder richten sich auf große Zusammenhänge? Widmet sich jemand einem einzigen intensiv oder vielen Themen?
Vielleicht ist inzwischen deutlich geworden, wie sehr sich Matrix und Horoskop gegenseitig befruchten und in ihrer Aussagekraft ergänzen können: In der Seelenmatrix finden wir in Seelen-rolle, -weg und -familie den ewigen Strom eines Seelenfragments abgebildet bzw. formuliert. Auch die nicht-ewigen Elemente der Matrix (Angstmerkmale, Ziel, Modus, Mentalität, Reaktionsmuster und Seelenalter) werden mit großer Sorgfalt noch außerhalb der zeitlichen und räumlichen Dimension vorbereitet und für das aktuelle Anliegen der Seele und ihrer Familie ausgewählt. Durch den Moment des Eintretens in Zeit und Raum der irdischen Sphäre erhalten diese Elemente weitere Spezifizierungen und Feinabstimmungen, die in vielen lebendigen Details aus dem Horoskop herauslesbar sind.
Seit 1984 bin ich Astrologin, seit 1994 habe ich mich immer tiefer mit der Seelenlehre verbunden. Mit diesen beiden Brillen auf der Nase betrachte ich die Welt, mein Leben und meine Person, und natürlich meine KlientInnen. Faszination, Staunen, tiefes Nachdenken und Lernen an beiden haben nie nachgelassen.
Forschungsprojekt: Übrigens sind die jeweiligen Archetypen nicht in eindeutigen Entsprechungen einander zuzuordnen – das wäre zwar einfach, aber auch wenig interessant und würde der unermesslichen Vielfalt und Komplexität des Lebens nicht gerecht. Trotzdem habe ich eine Datenbank angelegt und möchte ein wenig forschen, vergleichen, zu verschiedenen Fragestellungen mögliche Verbindungen beider Systeme untersuchen.
(Ich freue mich über jede/n, der oder die mir für diese Forschung Geburtsdaten und Matrices zur Verfügung stellt, die ich selbstverständlich anonymisiert verwenden werde. Ergebnisse und Erkenntnisse werde ich dann natürlich hier in der Akademie veröffentlichen.)
Die Sammlung von Daten ist beendet. Ich bedanke mich herzlich bei allen Unterstützern!