
Paarbeziehung
Seelenmatrix in Beziehung
Mehr Liebe und Verständnis in der Partnerschaft
„Die Seelenmatrix hilft, das eigene Sein besser zu verstehen, aber auch das Anders-Sein des Gegenübers mit anderen Augen zu sehen, und dem mehr Verständnis und Akzeptanz entgegenzubringen.“
Unser persönliches seelisches Energiemuster, die Seelenmatrix, bringt uns mehr in Kontakt mit uns selbst, mit unserem wahren Sein, und eröffnet uns die Möglichkeit, uns auf eine tiefere Art und Weise zu erkenne und zu verstehen.
Das Wissen um die Charakteristika der 7 archetypischen Energien hilft aber ebenso, andere Menschen, ihre Reaktionen, ihre Bedürfnisse und ihre Sicht auf die Welt besser annehmen zu können. So kann die Seelenmatrix einen wertvollen Beitrag im zwischenmenschlichen Miteinander leisten, können wir dank ihr mit den Unterschiedlichkeiten, und selbst den Dingen, die uns an anderen manchmal nerven, auf viel entspanntere Art umgehen.
Jeder Mensch ist einzigartig
Die Beschäftigung mit der Seelenmatrix macht sofort klar, dass jeder Mensch anders – eben einzigartig ist. Dies kann bereichernd, mitunter aber auch etwas anstrengend sein. Ganz besonders dann, wenn man mit einem Menschen eng verbunden ist, zum Beispiel in einer partnerschaftlichen Beziehung. Dann können die Unterschiede auch schon mal zu Spannungen, Missverständnissen oder Konflikten führen.
Immer wieder taucht die Frage auf, ob es aus Matrixsicht den/die perfekt passenden PartnerIn gibt. Indirekt wird oft angenommen, dass Unterschiede in einzelnen Elementen bzw. generell in der Energiestruktur der Matrix prinzipiell immer für Spannungen sorgen, während Gemeinsamkeiten Harmonie fördern.
Grundsätzlich ist es schon so, dass man sich mit Menschen, die eine ähnliche Energiestruktur haben, leichter tu, einfach aufgrund der Tatsache, dass damit in der Regel auch ähnliche Denk- und Verhaltensweisen, Bedürfnisse und Ansichten verbunden sind. Zu glauben, dass damit aber jegliche Reibung ausgeschlossen ist, wäre wohl eine Illusion.
Nehmen wir zwei Menschen mit dem Angstmerkmal Starrsinn als Beispiel. Sie mögen sich zwar gegenseitig viel Sicherheit und Stabilität spenden, doch welcher der beiden Sturköpfe setzt sich durch (oder gibt nach), wenn die beiden nicht einer Meinung sind?
Verschiedenheit ist interessant
Wichtiger als eine hohe Übereinstimmung in einzelnen Matrixelementen, oder den in der Seelenmatrix vertretenen Energien, ist wohl die Kenntnis der und das Verständnis für die Unterschiedlichkeiten. Wer die eigenen Stärken aber auch Schattenseiten kennt, tut sich auch mit den nicht ganz so geliebten Andersartigkeiten des Gegenübers leichter. Weil wir dann viel besser nachvollziehen können, warum der andere reagiert wie er reagiert, und darauf können wiederum wir ganz anders reagieren.
Außerdem ist es häufig so, dass es oft genau das „Andere“ ist, das uns anzieht und einen Menschen für uns interessant macht. Dies eröffnet uns die Möglichkeit, miteinander zu wachsen, die jeweiligen Stärken gut zu nutzen und vielleicht auch eigene sogenannte Schwächen etwas auszugleichen. Wir müssen nicht alles sein, wir müssen nicht alles können, sollen wir aus seelischer Sicht auch gar nicht. Wie wertvoll kann es da sein, jemanden an der Seite zu haben der/die uns ergänzt und ausgleicht, sodass jede/r Einzelne das mitgebrachte Potenzial noch mehr leben und entfalten kann.
Wachstum durch Reibung - Die seelischen Urängste
Wohl kaum ein anderes Matrixelement sorgt im zwischenmenschlichen Miteinander für so viel Gesprächsstoff – und Sprengstoff … – wie die 7 archetypischen Ängste. In der Auseinandersetzung mit ihnen wachsen und entwickeln wir uns, auch wenn diese Art des Wachstums nicht immer angenehm ist. Die seelischen Urängste sorgen für Reibung – in uns, ganz besonders aber auch im Umgang mit anderen. Sie regeln Nähe und Distanz zu unseren Mitmenschen, und sind damit in jeglicher Art von Beziehung immer ganz vorne mit dabei.
Gemeinsames Wachstum in einer Beziehung wird durch die gemeinsame Auseinandersetzung mit den Ängsten möglich. Grundvoraussetzung dafür ist, darüber zu sprechen. Das gilt natürlich nicht nur für seelischen Urängste, sondern ganz generell. Dialog statt gegenseitigen Vorwürfen. Natürlich wird es auch dann vorkommen, dass das Verhalten des anderen einfach nur nervt. Doch das Verstehen, dass erstens auch wir selbst – auch bei jahrelanger Beschäftigung mit unseren seelischen Urängsten – nie ganz angstfrei sein werden, schließlich sind sie und bleiben sie Teil unseres Seelenmusters, und zweitens, dass hinter dem nervigen Verhalten eine existenzielle Unsicherheit liegt, kann die Wogen doch relativ schnell glätten.
Die Mentalität – eine ganz andere Sicht auf die Welt
Die Seelenmatrix zweier Menschen kann schon sehr unterschiedlich sein, manchmal hängt das Verstehen oder Nicht-Verstehen aber von nur einem einzigen Matrixelement ab. So gibt es also Elemente, die eher für Unverständnis oder Spannungen sorgen als andere.
Die Mentalität zum Beispiel, die Art und Weise, wie wir die Welt sehen. Sie bestimmt die Einstellung und Haltung eines Menschen gegenüber seiner Realität, sie ist unsere mentale Grundüberzeugung, wie die Welt ist, verbunden mit entsprechenden Glaubensmustern.
Stoiker, Skeptiker, Zyniker, Pragmatiker, Idealist, Spiritualist oder Realist – jede der 7 Mentalitäten in der Seelenmatrix erlebt die Welt und alles, was darin passiert, auf ihre ganz individuelle Art. Diese Haltung dem Leben gegenüber verändert sich nicht, egal welche Einflüsse von außen, z.B. durch Erziehung oder das Umfeld, wirken mögen.
Mit seinesgleichen versteht man sich in der Regel sehr gut, man ist auf einer Wellenlänge. Diese Sicht auf die Welt und alles, was in ihr geschieht, ist für einen selbst völlig normal. Eigenartig finden wir es nur, wenn andere unsere Weltsicht so gar nicht teilen können, diese anzweifeln, hinterfragen oder schlichtweg als Blödsinn oder Träumereien abtun. Gegenseitiges Kopfschütteln kann da dann schon mal in einer Beziehung vorkommen.
Warum sagst du nichts? – Das Reaktionsmuster
In der Praxis zeigt sich oft aber ein ganz anderes Matrixelement als Quelle von Stress und von so manchem Konflikt: das Reaktionsmuster. Wie reagiert jemand auf ein Ereignis? Sei es nun angenehm oder unangenehm? Ist die erste Reaktion emotional, also gefühlsbetont, mental-intellektuell, oder muss sich jemand erst einmal bewegen, reagiert also motorisch auf ein Ereignis?
Ein Beispiel:
Emotional zentrierte Menschen müssen erst einmal fühlen, sie brauchen Zeit, um sich innerlich zu sortieren. Solange das nicht geschehen ist, sagen sie meist kaum ein Wort. Im Gegensatz dazu springt bei intellektuell Zentrierten der Denkapparat sofort an. Und damit sie die eigenen Gedanken auch gleich gut verarbeiten können, werden diese auch verbal ausgedrückt. Intellektuell Zentrierte beginnen sofort zu sprechen und wollen sich am besten auch sofort mit jemandem austauschen, um die eigenen Gedanken zu sortieren. Blöd nur, wenn das Gegenüber emotional zentriert ist und weder das Bedürfnis zu sprechen hat, noch überhaupt in der Lage dazu ist.
Im Alltag kann dies nun dazu führen, dass der intellektuell Zentrierte nachfragt und nachbohrt, während der emotional Zentrierte immer stiller wird und sich immer mehr in sich zurückzieht. Der eine fühlt sich unter Druck gesetzt, der andere versteht nicht, warum man denn nicht sofort darüber sprechen kann.
Unterschiede gemeinsam erkunden
Die Matrix und ihre Elemente sind so umfangreich, dass es viel dazu zu schreiben gäbe. Jedes einzelne Matrixelement birgt Potenzial für gemeinsames Wachstum, aber eben auch Spannung, in einer Beziehung. Jede der 7 Energien drückt sich ganz anders, eben archetypisch aus. Es gibt kein besser oder schlechter, sie ergänzen sich in ihren jeweiligen Charakteristika.
Das gemeinsame Erkunden der Seelenmatrix, und damit des eigenen Seins, schafft eine ganz neue Basis des Miteinanders. Unterschiede können nicht nur erkannt, sondern vor allem auch direkter angesprochen werden. Dank der Seelenmatrix gibt es ein gemeinsames Vokabular, jeder weiß, wovon der andere spricht. Eine gute Voraussetzung also, um einander noch tiefer zu verstehen und sich offen und ehrlich über Bedürfnisse, Lebenshaltung, Reaktionsweisen und Ängste auszutauschen, und sich selbst und das Gegenüber in seiner/ihrer Individualität und Einzigartigkeit voll und ganz annehmen.
Zu diesem Thema habe ich auch zwei Podcast-Folgen aufgenommen, in denen ich mit Paaren gesprochen habe, die ihre Seelenmatrix bereits seit einigen Jahren kennen. Sie haben sich gemeinsam auf den Weg gemacht, mehr über sich selbst, aber auch über den geliebten Menschen an ihrer Seite zu erfahren.
Auch wenn hier vor allem von partnerschaftlichen Beziehungen gesprochen wird, so kann das Gesagte natürlich auch auf jede andere Beziehung, sei es in der Familie, in Freundschaften oder im beruflichen Umfeld umgelegt werden. Die Energien der Seelenmatrix wirken in jeder Art von Beziehung – ob zu uns selbst oder zu anderen.
Andrea Tuma
Teil 1, 31:14 min, Andrea Tuma, Juli 2024

Teil 2, 26:33 min, Andrea Tuma, Juli 2024
