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In dem Werk "JOHANNES das große Evangelium" von Jakob Lorber (1800 - 1864, Medium, Prophet und nach eigenen Aussagen Schreibknecht) werden in Band 7 Aussagen über "Die sieben Urgeister Gottes" gemacht. Interessant ist auch die Reihenfolge.
Die vorgenannten Bücher von Jakob Lorber werden zu den apogryphen Schriften gezählt. Die Sprache ist nicht so ganz einfach:
Die sieben Urgeister Gottes.
Die Erlösung.
In Kapitel 18 des 7. Bandes von JOHANNES DAS GROSSE EVANGELIUM spricht der Erzengel Raphael zu Lazarus.
[1] Sagt Raphael: „Das ist nur ein entsprechendes Bild von eben dem, was ich dir ehedem von der Erschaffung oder sukzessiven Bildung eines ganzen Weltkörpers mitgeteilt habe.
[2] Die urgeschaffenen großen Geister sind ja eben die Gedanken in Gott und die aus ihnen hervorgehenden Ideen.
[3] Unter der mystischen Zahl Sieben wird verstanden das vollkommen ursprünglich Göttliche und Gottähnliche in jedem von Ihm ausgehenden Gedanken und in jeder von Ihm gefassten und wie aus Sich hinausgestellten Idee.
[4] Das e r s t e in Gott ist die L i e b e. Diese lässt sich finden in allen geschaffenen Dingen; denn ohne sie wäre kein Ding möglich.
[5] Das z w e i t e ist die W e i s h e i t als das aus der Liebe hervorgehende Licht. Auch diese kannst du in jedem Wesen in seiner Form ersehen! Denn für je mehr Licht ein Wesen empfänglich ist, desto entfalteter, entschiedener und schöner wird auch seine Form sein.
[6] Das d r i t t e , das aus der Liebe und Weisheit hervorgeht, ist der w i r k s a m e W i l l e Gottes. Durch ihn bekommen die gedachten Wesen erst eine Realität, dass sie dann wirklich sind und da sind, - ansonst wären alle Gedanken und Ideen Gottes eben das, was deine hohlen Gedanken und Ideen sind, die niemals ins Werk gesetzt werden.
[7] Das v i e r t e , das wieder aus den dreien hervorgeht, ist und heißt die O r d n u n g . Ohne diese Ordnung könnte kein Wesen irgendeine bleibende und stetige Form und somit auch nie einen bestimmten Zweck haben. Denn so du einen Ochsen vor den Pflug spanntest, und er würde seine Form und Gestalt verändern, zum Beispiel in einen Fisch oder in einen Vogel, würdest du da wohl mit ihm je einen Zweck erreichen? Oder du wolltest eine Frucht essen, und sie würde dir vor dem Mund zu einem Steine werden, - was würde dir die Frucht nützen? Oder du gingest irgendwohin auf festem Wege, und der Weg würde dir unter den Füßen zu Wasser, - könnte dir da selbst der festeste Weg etwas nützen? Siehe, alles das und zahllosfach anderes wird verhütet durch die göttliche Ordnung als den vierten Geist Gottes!
[8] Der f ü n f t e Geist Gottes aber heißt der göttliche E r n s t , ohne den kein Ding als etwas Bestehendes möglich wäre, weil er gleich ist der ewigen Wahrheit in Gott und erst allen Wesen den wahren Bestand, die Fortpflanzung, das Gedeihen und die endliche Vollendung gibt. Ohne solchen Geist in Gott stünde es mit allen Wesen noch sehr schlimm. Sie wären gleich den Fata-Morgana- Gebilden, die wohl etwas zu sein scheinen, solange sie zu sehen sind; aber nur zu bald ändern sich die sie erzeugt habenden Bedingungen, weil in dem sie hervorbringenden Grunde kein Ernst waltet, so sind sie nichts als leere und höchst vergängliche Gebilde, die unmöglich einen Bestand haben können.
[9] Siehe, da haben wir schon einmal die fünf großen Urgeister Gottes, und wir wollen denn noch zu den zwei letzten übergehen, und höre mich noch weiter an!
[10] Wo die höchste Liebe, die höchste Weisheit, der allmächtige Wille, die vollkommenste Ordnung und der unwandelbar festeste Ernst vorhanden sind, da muss doch offenbar auch die höchste und ewig nie erreichbare G e d u l d vorhanden sein; denn ohne sie müsste sich alles überstürzen und endlich in ein unentwirrbares Chaos der alten Weisen übergehen.
[11] Wenn ein Baumeister ein Haus aufbaut, so darf er doch nebst seinen anderen dazu erforderlichen Eigenschaften auch die Geduld nicht außeracht lassen; denn fehlt ihm diese, so – glaube es mir – wird er mit seinem Hause niemals zurechtkommen.
[12] Ich sage es dir: Wenn Gott diesen Geist nicht hätte, so leuchtete schon gar endlos lange keine Sonne einer Erde im endlosesten Raume, und in der Welt der Geister sähe es ganz absonderlich, gänzlich wesenlos aus. Die Geduld ist die Mutter der ewigen, unwandelbaren Barmherzigkeit Gottes, und wäre dieser s e c h s t e Geist nicht in Gott, wo und was wären dann alle Geschöpfe dem allein allmächtigen Gott gegenüber?!
[13] Wenn wir nun denn auch irgend fehlen und uns dadurch offenbar dem vernichtenden Fluche der Göttlichen Liebe, Weisheit, des göttlichen Willens, dem Sein Ernst offenbar wegen der vorangegangenen Ordnung folgt, preisgeben, so stoßen wir an die göttliche Geduld, die mit der Zeit dennoch alles ins Gleichgewicht bringt und bringen muss, denn ohne sie wären alle noch so
vollkommenen Geschöpfe dem ewigen Gericht des Verderbens anheimgestellt.
[14] Die göttliche Geduld würde mit den vorangehenden fünf Geistern in Gott wohl einen oder auch zahllos viele Menschen auf den Weltkörpern erschaffen und sie auch gleichfort erhalten; aber da würde ein Mensch oder auch zahllos viele Menschen im schweren Fleische eine endlose Zeit fortleben, und von einem endlichen Freiwerden der Seele aus den Banden der Materie wäre da schon ewig lange keine Rede. Zugleich würden sich Tiere, Pflanzen und Menschen gleichfort mehren und am Ende in einer solchen Anzahl auf einem raumbeschränkten Weltkörper so eng zusammengedrängt wohnen, dass da einer dem anderen nicht mehr ausweichen könnte. Das ist aber nur zu verstehen, wenn ein Weltkörper unter dem Walten der endlosen göttlichen Geduld je noch dahin reif werden würde, dass er Pflanzen, Tiere und Menschen tragen und ernähren könnte. Ja, es ginge mit den alleinigen dir bis jetzt bekanntgegebenen sechs Geistern sogar mit der Erschaffung einer materiellen Welt unendlich saumselig her, und es wäre sehr zu bedenken, ob da je eine Welt zum materiellen Vorschein käme.
[15] Aber die Geduld ist, wie schon gesagt, die Mutter der göttlichen Barmherzigkeit, und so ist der s i e b e n t e Geist in Gott eben die B a r m e r z i g k e i t, die wir auch die S a n f t m u t nennen wollen. Diese bringt alles zurecht. Sie ordnet alle die früheren Geister und bewirkt die rechtzeitige Reife einer Welt sowohl, wie aller Geschöpfe auf ihr. Für alles hat sie einen bestimmten Zeitraum gestellt, und die reif gewordenen Geister können demnach bald und leicht der vollen Erlösung gewärtig werden und in ihre ewige Freiheit und vollste Lebensselbständigkeit eingehen.
[16] Dieser s i e b e n t e Geist in Gott bewirkte denn auch, dass Gott Selbst das Fleisch annahm, um dadurch alle die gefangenen Geister aus den harten Banden des notwendigen Gerichts der Materie in möglichster Kürze der Zeit zu erlösen, darum auch dieses Sein Werk – die Erlösung – die Neuumschaffung der Himmel und der Welten und somit das größte Werk Gottes genannt werden kann, weil in diesem alle die sieben Geister Gottes völlig gleichgewichtig wirken, was vordem nicht so sehr der Fall war und auch nicht sein durfte zufolge des Geistes der Ordnung in Gott. Denn früher wirkte dieser dir nun bekanntgegebene siebente Geist in Gott nur insoweit mit den anderen Geistern mit, dass alle die Gedanken und Ideen Gottes zu Realitäten wurden; von nun an aber wirkt er mächtiger, und die Folge davon ist eben die vollkommene Erlösung. [17] Und siehe nun, das sind die von dir unverstandenen sieben Geister Gottes, und all das Erschaffene aus den sieben Geistern Gottes entspricht in allem und jedem diesen sieben Geistern Gottes und birgt sie in sich. Und die ewig fortwährende Erschaffung und das ebenso fortwährende Erschaffen ist das, was die Urweisen dieser Erde die ‚Kriege Jehovas‘ nannten.“
Johannes das große Evangelium, Jakob Lorber, VII, 18, [3-17]